Foto: Helmut Orwart

Im Auftrag schreiben

Interaktive Installation | Filmscreening + Gespräch | Ausflug ins Archiv + Close Reding

Wann?

Interaktive Installation: 12. September 2024, 14:00 – 19:00 Uhr (Einrichtung, Eröffnung, Begegnung)

Filmscreening + Gespräch: 12. September 2023, 21:00 – 23:00 Uhr (Film: „Oi! Warning“ -Regie: Benjamin und Dominik Reding, DE 1999, 86 Min.)

Ausflug ins Fritz-Hüser-Institut, Close Reding: 13. September 2024, 14:00 – 19:00 Uhr

Interaktive Installation: 13. September 2024, 16:00 – 22:30 Uhr
14. September 2024, 11:00 – 23:00 Uhr

Wo? favoriten Festival, Dortmund. studio 2 des Depot Kulturort, Dortmund

Was?

Mehrteilige Recherche zu Aufträgen, Aufschreiben, Arbeiten, Archivieren und dem Schriftsteller Josef Reding : In einer offenen Recherche beschäftigt sich Anna Kpok mit dem Dortmunder Schriftsteller Josef Reding, seinem Weg ins Archiv des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (FHI) und dem Schreiben als Arbeit und Auftrag.

Wir haben den Eindruck, dass Reding Schreiben als Auftrag verstanden hat: Als Auftrag durch seine Zeugenschaft der Nazizeit und des Krieges, der Rassentrennung in den USA und der Ungerechtigkeiten auf der Welt und im Ruhrgebiet. Aber auch, dass er immer wieder ganz praktisch im Auftrag schrieb – für den WDR, für die DGB-Wochenzeitung „Welt der Arbeit“, für Radio und Fernsehen.

Wir haben diesen Eindruck beim Durchforsten unzähliger Kisten gewonnen, in einem Archiv für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, dem er schon zu Lebzeiten beinahe jedes Stück Papier, jeden Brief, jeden Zettel, der je auf seinem Schreibtisch lag, übergeben hat. Wir haben ihn gewonnen bei Gesprächen mit den Menschen, die dort und anderswo sortieren, kategorisieren, entscheiden, für unbestimmte zukünftig Interessierte möglichst viel ermöglichen wollen und dabei vieles in bestimmte Richtungen lenken, reflektiert aber ohne Wahl.

Wir haben so viele Fragen an diesen Prozess. Wir stellen sie uns selbst, wir stellen sie den Beteiligten und wir stellen sie den Besucher*innen.

Anna Kpok präsentiert die Ergebnisse einer vom Fritz-Hüser-Institut und dem FAVORITEN Festival vorgeschlagenen Beschäftigung zum Dortmunder Schriftsteller Josef Reding und dem umfangreichen Material, das im Archiv zu seinem Wirken lagert.

Die Teile:

Eine interaktive Installation (12.-14.9./ studio 2)
Was liegt auf welchem Schreibtisch? Was kommt wohin? Wie entscheiden wir?
Am Donnerstag gibt es eine öffentliche Einrichtung mit Anna Kpok.
An den weiteren Tagen sind die Besucher*innen eingeladen jederzeit Sortier- und Entscheidungsprozesse (nach) zu vollziehen: Auf der einen Seite der übervolle Schreibtisch des von Anna Kpok imaginierten Reding. Auf der anderen Seite Boxen, Kategorien, Sortiertes.

Filmscreening und Gespräch (12.9./ sweetsixteen-Kino)
OI! WARNING
(Regie: Benjamin und Dominik Reding, DE 1999, 86 Min.)  (14+)
Welche Verbindungen finden sich, wenn wir Biographien und Erlebtes einbinden?
Lange bevor Anna Kpok von Josef Reding und seinem Schreiben wusste, kannten wir den Spielfilm seiner Söhne, Dominik und Benjamin Reding. Er zeigt eine uns nahe und fremde Welt, Skins, Punks, Ruhrgebiet, Bauwagenplatz, Gewalt und queere Begehren. In einem kurzen Gespräch zum Filmscreening geben Anna Kpok Einblicke in ihre Arbeit IM AUFTRAG SCHREIBEN.

Ausflug ins Archiv und Close Reding (13.9./ studio 2 & FHI)
Was liegt alles im Archiv, was wird bewahrt, wie gehen wir damit um? Was finden wir in alten Texten, was berührt und interessiert uns, was stößt uns ab?
Von der Installation im Depot geht es gemeinsam in öffentlichen Verkehrsmitteln zum Archiv des Fritz-Hüser-Institut auf dem Areal der Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen. Dort können original Typo- und Manuskripte Redings angeschaut werden. Vor allem aber möchten wir uns mit Begüm Karagöz und den Mitreisenden in gemeinsamer Lektüre mit einigen Texten von Reding beschäftigen. Der Ausflug endet mit Getränken und Fingerfood am FHI.

Ein Audiostück mit Stimmen zum Thema Archivieren im Allgemeinen und Josef Reding im Speziellen begleitet die Zuschauer*innen in der Installation, beim Ausflug ins Archiv und im digitalen Raum.


Betieligte Anna Kpoks: Kathrin Ebmeier, Kirsten Möller, Almut Pape, Klaas Werner
Weitere Beteiligte: Rasmus Nordholt-Frieling (Musik + Sound), Begüm Karagöz (Close Reding)
Gesprächspartner*innen: Felicitas Arnold, Iuditha Balint, Jannick Griguhn, Begüm Karagöz, Patricia Lenz, Almut Pape, Kyra Palberg

Eine Anna Kpok Produktion in Koproduktion mit dem Fritz-Hüser-Institut und dem FAVORITEN Festival.